SFB 882: Von Heterogenitäten zu Ungleichheiten
Teilprojekt A2
Projektbeschreibung
Wie entstehen dissoziale Entwicklungsverläufe im Kindes- und Jugendalter und unter welchen Bedingungen erfolgt der Einstieg in deviantes und delinquentes Verhalten? Unter welchen Umständen beenden junge Menschen ihre Kriminalität? Welche Faktoren begünstigen eine längerfristige, über das Jugendalter hinausgehende Persistenz abweichender Verhaltensweisen? Dies sind nur einige Fragen, die im Zentrum des Teilprojekts A2 „Die Entstehung und Entwicklung devianten und delinquenten Verhaltens im Lebensverlauf und ihre Bedeutung für soziale Ungleichheitsprozesse“ standen. Dieses Teilprojekt des Sonderforschungsbereichs (SFB) 882 „Von Heterogenitäten zu Ungleichheiten“ wurde an den Universitäten Bielefeld und Erlangen-Nürnberg durchgeführt.
In den Jahren 2012 bis 2014 wurden zwei Kohorten Jugendlicher (Fünft- und Neuntklässler) an weiterführenden Schulen in Dortmund und Nürnberg insgesamt dreimal in jährlichem Abstand befragt. Dieses Kohorten-Sequenz-Design ermöglichte es, in relativ kurzer Zeit Daten einer vergleichsweise breiten Altersspanne zu erfassen. Die Fragebögen enthielten nicht nur Fragen zu deviantem und delinquentem Verhalten, sondern erfassten auch eine Vielzahl von möglichen Einflussfaktoren, z.B. (Gewalt-)Medienkonsum, Delinquenz der Freunde, Erziehung, schulische Faktoren, Wohnumfeld, sozialer Status und Persönlichkeitsaspekte (z.B. Impulsivität, Empathie).
In Nürnberg fand zusätzlich eine Befragung von Schülerinnen und Schülern an Grundschulen (3. Klasse) statt, um frühe Einstiegsprozesse genauer erforschen zu können.
Neben diversen Publikationen wurden im Rahmen des Projekts auch eine ganze Reihe von Abschlussarbeiten betreut. Diese Arbeiten widmen sich so unterschiedlichen Themen wie dem Einfluss der elterlichen Erziehung auf Jugenddelinquenz, Mädchendelinquenz, soziale Benachteiligung und Jugenddelinquenz, Schulschwänzen, Einfluss des Wohnumfeldes auf Kriminalität, protektive Faktoren, delinquente „Karrieren“ und Gewaltverhalten im Jugendalter.
Für weitere Informationen siehe https://sfb882.uni-bielefeld.de und
http://www.uni-bielefeld.de/soz/A2.
Ansprechpartner: Prof. Mark Stemmler, Dr. Susanne Wallner, Dr. Maren Weiss